Sonntag, 21. September 2014

[Rezension] Im Hause Longbourn - Ein Fenster in die "Jane Austen-Zeit" und ein ungeschönter Blick hinter die Kulissen

Im Hause Longbourn

JO BAKER

Caroline Schultz 

(c) Radom House
Janes Austens Roman Stolz und Vorurteil ist ein Lieblingskind in meinem Bücherregal und ein unangefochtener Klassiker in der Weltliteratur. Jetzt - gute 200 Jahre nach der Erstveröffentlichung - verhilft uns eine junge britische Autorin zu einem Wiedersehen mit Familie Bennet, Mr. Darcy und all den anderen Figuren. Jo Baker haucht den geisterhaften Dienstboten aus der Original-Geschichte Leben ein und erzählt auf dem Hintergrund von Stolz und Vorurteil einen wunderbaren neuen Gesellschaftsroman, der jedoch dieses Mal aus der ungeschönten Alltags-Perspektive des Dienstmädchens Sarah geschildert wird. 


Sarah ist die sympathische Heldin des Buches und steht, neben den anderen Dienstboten, im Vordergrund der Erzählung. Während die fünf Töchter der Bennets auf eine gute Verheiratung und Versorgung durch einen Ehemann hoffen und hinfiebern, schuftet Sarah ohne Unterlass im Hause Longbourn. Mit schmerzenden, aufgeplatzten Händen pumpt sie täglich bei jeder Eiseskälte Wasser, macht Feuer, schruppt und wäscht in Haus und Waschküche. Dazwischen transportiert sie Briefe für die jungen Ladies, bedient bei Tisch, spült das Geschirr, erledigt Besorgungen. Abend für Abend fällt sie kraftlos in ihr Bett und glaubt, dass es niemals eine Abwechslung oder einen Ausweg aus dieser Ödnis geben wird. Ihre einzige Unterstützung ist ein kleines junges Dienstmädchen namens Polly. Polly ist jedoch noch ein halbes Kind und für den Großteil der Arbeiten viel zu jung. Entgegen Sarahs Erwartungen dreht sich der Wind in der schlammigen Landschaft Hertfordshires und in kurzer Zeit kommen viele Steine ins Rollen: Ein neuer männlicher Dienstbote - James Smith - wird von Mr. B angeheuert und erleichtert das Leben der Gemeinschaft erheblich. Zu schaffen macht Sarah lediglich seine reservierte Art und geheimnisvolle Verschlossenheit. Doch schon bald lässt sie sich von dem elegant livriertem Ptolemy, einem farbigen Diener des reichen Nachbarn Bingley, den Kopf verdrehen.

Die Köchin und Haushälterin Mrs Hill mißbiligt die Treffen mit dem Mulatten sehr und versucht Sarah den Umgang zu verbieten. Auch James, der Sarah bislang immer ausgewichen war, ist über den Nebenbuhler nicht erfreut.
Ganz wie bei Jane Austen nimmt die Geschichte ihren Lauf, so kommt es im Leben der Dienstboten zu Wendungen, Enthüllungen und  Geschehnissen...

"Ohne Waschtag keine Kleidung, das verstand sich von selbst, und ohne Kleidung ging es nun einmal nicht, jedenfalls nicht in Hertfordshire, und schon gar nicht im September. ...Die Luft war schneidend, und obwohl Sarah Handschuhe trug, schmerzten ihre Hände vor Kälte, als sie den eisigen Schwengel betätigte, um Wasser aus dem unterirdischen Dunkel in ihren Eimer zu pumpen. Ihr stand ein langer Tag bevor, und dies war erst der Anfang."
(1. Kapitel - Im Hause Longbourn - Jo Baker)


Dieses erstaunliche Buch ist wie ein Tor in die Vergangenheit und nimmt den Leser ohne Verzögerung mit auf eine Reise ins England des frühen 19. Jahrhunderts. Es nimmt uns mit, in Englands üppige grünen Landschaften voller Herrenhäuser, und mit an die grausigen Schauplätze, der Napoleonischen Kriege auf der Iberischen Halbinsel. Der Roman ist in drei Bände unterteilt. Die beiden ersten erzählen geistreich, und parallel zu der Originalvorlage über alle Ereignisse im Hause Longbourn, Hertfordshire, sowie von Reisen nach London und Kent. Im dritten Band schreitet die Autorin noch weiter zurück in die Jahre 1788 und 1808. Für die Leserschaft enthüllen sich jetzt grundlegende Geheimnisse rund um die Haushälterin Mrs Hill und den Diener James Smith...
Die Erzählung Im Hause Longbourn reicht über das Happy End der Bennets in Stolz und Vorurteil hinaus, ebenso wie die Entschlusskraft der Heldin Sarah, die den gesellschaftlichen Grenzen Ihrer Zeit die Stirn bietet und in ihrem nachhaltigen Streben nach Glück und Selbstbestimmung jeden Leser mitreißt. Zu jeder Zeit verwebt Jo Baker das Original mit dem neuen Roman auf außerordentlich geniale Art und Weise und beweißt sich als begnadete Schreiberin.

Schon nach wenigen Seiten, hatte mich dieser Roman total gepackt und absorbiert, ich bin darin versunken und spürte beim Lesen jeder weiteren Zeile, eine zufriedene Dankbarkeit für diese geistvolle, beflügelte Geschichte. Die Presse schreibt  "Triumph" und "großartiger Tribut an Jane Austen", nennen es "Ambrosia", "liebevoll" und "Meisterhaft". Und ich kann nur laut jaaahhhh rufen, weil alles wahr ist.

Caroline Schultz


Das Buch ist beim Knaus Verlag erschienen
September 2014
Gebundenes Buch
€ 19,99
ISBN: 978-3-8135-0616-7


Sonntag, 7. September 2014

[Gastrezension] Amerika Plakate - Richard Lorenz

Ihr lieben Leser, 

heute erleben wir eine Premiere bei Buch und Literatur, denn zum ersten Mal darf ich einen Gast-Blogger auf meiner Seite begrüßen. Alexander Mörwald ist ein schreibender und Musik begeisterter Diplomingenieur und außerdem mein Studienkollege an der Freien Journalistenschule in Berlin. Auf seinem Blog "Sound and Letters" widmet er sich allen Arten von guter Musik (Sound) und auch dem geschriebenen Wort (Letters).
Ich freue mich besonders, dass er dazu bereit war, seine Entdeckung "Amerika Plakate", hier zu besprechen. Ich hoffe Ihr habt Freude daran und einen wertvollen Buchtipp mehr auf Eurer Liste! Vielen Dank Alexander Mörwald!
Eure Caroline Schultz


Richard Lorenz – Amerika Plakate


(c) Edition Phantasia

Amerika Plakate ist ein melancholisches, aber auch romantisches Buch über die Liebe, das Leben und den Tod. 

Leibrand versteckt sich als Kind, aus Angst vor dem Vater in einem Schrank, in dem er seine Schrankgeschichten entstehen lässt. Als 11-jähriger trifft er auf einem Jahrmarkt Suzanne. Ein Kuss zwischen den beiden verändert Leibrands Welt. Da Suzanne mit dem Jahrmarkt verschwindet, beginnt er seine Suche nach ihr und fällt dabei durch das Leben.
Er begegnet besonderen Menschen und es geschehen phantastische Geschichten. Da ist zum Beispiel Albert Sterner, der den Teufel beim Wettrennen geschlagen hat und Geschichten in Flaschen sprach. Oder Mathilda, die mit Leibrand zur Schule ging und plötzlich verschwand.
Es gibt Schnee, der nicht schmilzt, Gespenster und Werwölfe.
Bei seiner Suche nach Suzanne begegnet Leibrand dem alten Berender, der als Kind vom Blitz getroffen wurde. Er zeigt Leibrand Brooklyn, wo das Tot sein keine Rolle spielt und wo sich ein Teil der Handlung abspielt. Begleitet wird Leibrand von Brenner, der am Rand der Gesellschaft lebt und Engel sehen kann. Leibrand landet eines Tages in der Psychiatrie, wo er Harvey trifft, einen ehemaligen Postboten, der vergaß die Post auszutragen und seine große Liebe Frenny sucht. Zusammen mit anderen Patienten begeben Sie sich auf nächtliche Ausflüge. Dabei findet Leibrand endlich seine Suzanne wieder.

Amerika Plakate ist kein ganz einfach zu lesender Roman, der ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit erfordert. Es werden viele einzelne Geschichten erzählt, die doch alle irgendwie zusammenhängen und sich gegenseitig beeinflussen. Wenn man sich auf die Welt und die Träume Leibrands jedoch einlässt, dann lassen einen diese nicht mehr los und man möchte  Leibrand auf seinem Weg zwischen München und Brooklyn bis zum Ende begleiten.
Richard Lorenz, der eine starke Affinität zur Musik hat, zitiert an den richtigen Stellen aus Songs von Bob Dylan, Bette Midler, Bruce Springsteen oder Tom Waits, was zur melancholischen Stimmung des Werks sehr passend ist. Literarisch scheint Paul Auster einen großen Einfluss auf den Autor zu haben, da er gleich mehrfach in Amerika Plakate erwähnt wird.

Amerika Plakate ist ein besonderes Werk, das sich positiv von dem zurzeit überwiegend veröffentlichtem Mainstream-Einerlei abhebt. Man muss Joachim Körber dankbar sein, dass er den Mut hatte, diesen Roman als Hardcover zu verlegen. Eine reine E-Book-Version würde nicht passen zu einem Buch, in dem auch Plattenspieler, Radiogeräte und Schreibmaschinen ihren Platz haben. 
Man kann dem Autor nur wünschen, dass möglichst viele Menschen Gefallen an Amerika Plakate finden und dadurch weitere Romane ermöglicht werden.


Erschienen bei kuk, einem Imprint des Joachim Körber Verlags
1.Auflage, März 2014, Hardcover, 276 Seiten

Der Joachim Körber Verlag veröffentlicht mit seiner 1984 gegründeten Edition Phantasia Bücher, die sich in der Welt der phantastischen Literatur bewegen. Um das Spektrum zu erweitern, entstand das Imprint kuk, unter dem Amerika Plakate, der erste Roman des bayerischen Autors Richard Lorenz, erschienen ist. Bisher veröffentlichte Richard Lorenz vor allem Kurzgeschichten. Bereits 1995 erschien der Band „Öffnen auf eigene Gefahr“ und 2013 die E-Book-Serie „Kinderland“.


   

Sonntag, 31. August 2014

[Ice bucket challenge] Ich blicke zurück ...

Liebe Leser,

letzten Sonntag war es plötzlich soweit: Wie ein Steppenbrand in der Trockenzeit, griffen die Nominierungen für die Ice bucket challenge in meinem Städtchen und meinem Freundeskreis um sich. Kein Wunder also, dass auch ich mit einer freundlichen Einladung, mir eisiges Wasser über den Kopf zu schütten, bedacht wurde. Glücklicherweise konnte ich mir die Ehre mit einer Freundin teilen und das kalte Wasser auch....brrr.
Das Ergebnis seht ihr hier aus Rücksicht auf alle weiteren Personen nicht im Video.


Seid diese Art des Spendenmarathons angesagt ist und ich die Videos meiner Freunde und Facebook-Bekannten teile, findet auch immer häufiger, das eine oder andere alternative Spendenvideo in meine Timeline. Kritisch in schwarz weiß gehalten, weist zum Beispiel eine junge Dame mittels vorgeschriebener Schildchen darauf hin, was ALS überhaupt für eine Krankheit ist und das die bekannteste Person, die an ALS erkrankte, wohl Stephen Hawking sei. Seriös macht sie ihren Zuschauern klar, dass man spenden sollte aber den ganzen Kinderkram mit "Eiswasser über den Kopf" genau so gut lassen kann. Ein ähnliches Filmchen kursiert mit Enterprise Captain Jean-Luc Picard (Patrik Steward), der die klassische Art des Spendens propagiert. Einfach Scheck ausstellen und fertig. Ohne kalte Ohren, oder unterkühlte Gehirnzellen. So kann auch jeder helfen.
Darüber hinaus gibt es noch sehr kritische Stimmen, die behaupten, dass die gesammelten Gelder zur Erforschung der nahezu unbekannten ALS Krankheit, nichts weiter als überflüssige qualvolle Tierversuche zur Folge haben. 

Nun ja, denke ich und lasse alles erst einmal sacken. Ich finde es prinzipiell immer großartig, wenn wir Menschen selber unseren Kopf einschalten, nachdenken und nicht blind einer Masse hinterherlaufen und eine kollektive Meinung einnehmen. Meinungsfreiheit ist leider nicht in allen Ländern auf dieser Welt eine Selbstverständlichkeit, darum ist es immer lohnenswert sich in Ruhe die Argumente seines Gegenübers anzuhören. Doch mit ein paar Momenten Abstand sehe ich die Sache immer noch so: Hätte ich jemals genaueres über diese fiese Nervenkrankheit erfahren, wenn nicht ein kluger Kopf diese virale Ice bucket challenge marketing strategie gestartet hätte?? Vermutlich nicht. Dann hätte ich aus Gründen der Unwissenheit keinen Beitrag für einen Kampf gegen diese Krankheit leisten können. Fällt die Möglichkeit weg, drei weitere Personen zu nominieren, endet die Aktion bei mir selbst und anderen wird ebenfalls die Chance genommen, davon zu erfahren und zu helfen. Daran ändert sich dann auch nichts, wenn ich klassisch und diskret einen Scheck für ALS ausschreibe. Gut einerseits aber schade andererseits.
Stephen Hawking selbst wurde übrigens auch nominiert, aus gesundheitlichen Gründen übernahmen aber seine Kinder die Herausforderung für ihn.
Ich vermute, dass es die meisten Menschen - ebenso wie ich - zutiefst bedauern, wenn quälende Tierversuche in der medizinischen Forschung eingesetzt werden. Leider haben wir zum heutigen Zeitpunkt noch keine Alternativen dafür.
Ich persönlich muss mit Nachdruck sagen, dass ich auf medizinische Forschung nicht verzichten möchte! Die Schulmedizin hat mir in meinem 43jährigem Leben schon oft weitergeholfen und ohne sie, wäre ich mit Sicherheit schon ein paar mal über die Wupper gegangen.

Mein persönliches Fazit lautet also. Leute seid kritisch, aber auch in der Lage eine gute Sache zu erkennen und schüttet Euch bitte für viele gute Zwecke noch viele Eimer kaltes Wasser über das Haupt.

Ich verspreche, dass ich in der nächsten Woche wieder einen buchigen Beitrag verfassen werden, bis dahin alles Gute und bitte hinterlasst Eure ehrlichen Kommentare!

Selbstverständlich habe ich auch brav meinen Obolus bei der ALS-Hilfe gespendet. Wer sich fragt, wo man das überhaupt machen kann, der findet hier die Informationen. Auf der Seite der ALS-Hilfe kann auch jeder nachlesen was für eine bedrohliche Krankheit das eigentlich ist.

Sonntag, 24. August 2014

ZERO - Sie wissen, was Du tust - Marc Elsberg [Rezension]



Marc Elsberg, gebürtiger Wiener und  etablierter Journalist bewies mit seinem Katastrophen-Thriller Blackout bereits seine Fähigkeit die technologische Verletzbarkeit der modernen Gesellschaft mit allen denkbaren Aspekten, tempo- und spannungsreich  zu erzählen. Blackout wurde ein Best- und Longseller in den Buchhandlungen. Seit Sommer 2014 hält seine Fangemeinde nun sein neues Buch: "ZERO -  Sie wissen, was Du tust" in den Händen. Ein Daten-Thriller, technisch und progressiv gesponnen mit großer Relevanz für viele, vielleicht irgendwann für uns alle. 

Vorspann aus dem Buch:

"Erkenne dich selbst"
                 Antikes Griechenland

"Wir formen unsere Werkzeuge, und dann formen unsere Werkzeuge uns."
                  Marshall McLuhan

"Wir möchten Google zu Deiner dritten Gehirnhälfte machen."
                  Sergey Brin auf einer Veranstaltung am 08.09.2010.

"Die beste Möglichkeit, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie selbst zu gestalten."
                   Unbekannt

Cynthia Bonsant ist eine kritische und erfahrene Journalistin, die den vielen technischen Neuerungen, die ihre Arbeitswelt und ihre Teenager-Tochter favorisieren, recht kritisch gegenüber steht. In diesem Punkt hat sie etwas mit dem anonymen Online-Aktivisten ZERO gemeinsam. Mit spektakulären Aktionen will er Menschheit und Internet-Nutzer vor der gefährlichen Datenplatform Freemee und Datenoligarchen im Allgemeinen warnen. Ein überraschender Drohnenangriff auf den amerikanischen Präsidenten verschafft ZERO hierbei öffentliche Aufmerksamkeit in neuer Dimension. Die Drohnen senden Bilder aus dem Urlaubsdomizil des Präsidenten rund um den Globus und stellen den mächtigsten Regierungschef der Welt bloß. Kurz darauf kommt es in London zu einer Verfolgungsjagt unter Jugendlichen und eine Junge wird dabei erschossen. Auch hier gibt es offenbar eine Verbindung zu der Internetplatform Freemee. Freemee sammelt und analysiert Daten und verspricht ihren Millionen Nutzern durch Anwendung der Freemee-Programme ein besseres Leben und mehr Erfolg. Mit ihrem Team beginnt Cynthia genauer nachzuforschen und gerät dabei selbst in Lebensgefahr. Als Gejagte in einer Welt voller Überwachungskameras, Datenbrillen und Smartphones gibt es keinen Ausweg...

Der Roman startet vielversprechend und Marc Elsberg gelingt es wirklich gut den Leser in die komplexe, etwas trockene und techniklastige Thematik hereinzubringen. Auch wenn es ein wenig Mühe macht, die vielen unterschiedlichen Protagonisten an verschiedenen Schauplätzen im Auge zu behalten, kann der Autor die Spannung über einige Kapitel hinweg bewahren. Positiv finde ich ebenfalls die erzählerische Verflechtung mit real existierenden Internet-Riesen wie z. B. Google und Facebook. Doch mit der Zeit wird die Story immer vorhersehbarer, das Thema immer theoretischer und die Spannung flacht extrem ab. Das Thema eignet sich vermutlich auch nicht für jeden Leser. Ein Minimum an Online Affinität ist schon Pflicht um die Zukunft, die Marc Elsberg kurzerhand in unsere Gegenwart geholt hat, zu verstehen.

Ich habe diesen Daten-Thriller vielleicht mit zu großer Erwartung gelesen. Vielleicht aber auch nur mit der Hoffnung ein gutes Buch in Händen zu halten. Nachdem ich vor einem Jahr ein wahnsinnig kribbeliges und großartiges Leseerlebnis bei der Lektüre des Thrillers Blackout hatte, hätte ich dem Autor unbegrenzte Fähigkeiten zugesprochen, dieses heikle und ambivalente Zukunftsthema in eine atemberaubende Geschichte zu gießen. Leider ist dies nicht der Fall, der Inhalt hat mich alles in allem enttäuscht. Die Geschichte bleibt hinter meinen Erwartungen zurück und der Leser bekommt nur ein mittelmäßiges Durchschnittsbuch geboten.

Keinesfalls möchte ich unerwähnt lassen, das  Marc Elsberg in seinem Roman vielfach auf tatsächliche, bereits vorhandene oder aufkeimende Risiken unserer globalisierten und vernetzen Welt hinweist: Sehr gerechtfertigt ist die Kritik an der beständigen Aufweichung unserer Privatsphäre, unser viel zu leichtfertiger Umgang mit unseren privaten Informationen und das kommerzielle Sammeln von Big Data, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Vielleicht stoße ich bald auf weiter lohnenswerte Bücher, innerhalb dieser Thematik.

Gerne dürft Ihr mir mal was "zurückempfehlen"

Bis dahin


Caroline Schultz 




Sonntag, 10. August 2014

Die fünf Menschen, die dir im Himmel begegnen [Rezension]

Die fünf Menschen,

die dir im Himmel begegnen


Autor: Mitch Albom

Caroline Schultz

Dieses Buch hat mir ein lieber Freund, der dem Himmel ungewollt einmal ganz nahe gekommen ist, schon vor einer Weile ans Herz gelegt. Ich kaufte es mir damals und dann fristete es zwei Jahre in meinem Bücherregal. In diesem Frühling war ich dann endlich bereit es auch selber zu lesen. Im Anschluss an die Lektüre verging nun wieder etwas Zeit - Erzählungen müssen in meinem Inneren manchmal etwas nachreifen. Daran wie sehr mich das Gelesene beschäftigt, erkenne ich oft, wie wertvoll eine Geschichte letztendlich ist.

Eddie ist ein alter Mann von mittlerweile 83 Jahren. Er hat sein ganzes Leben auf dem Ruby Pier, einem amerikanischen Vergnügungspark verbracht. Hier arbeitet er seit Jugendtagen als Mechaniker; repariert und wartet die Fahrgeschäfte versiert und akribisch wie kein anderer.
Doch an diesem Tag geschieht ein schrecklicher Unfall: Der alte Mann gerät unter eine herabstürzende Gondel und muss mit einer quälenden Ungewissheit versterben...
Auf dem Weg in den Himmel begegnen Eddie nacheinander fünf Menschen, die ihm insgesamt fünf Lektionen erteilen. Die Biografie dieser fünf Personen ist jeweils in besonderer Weise mit seiner eigenen Lebensgeschichte verbunden. Die Geschichten und Gespräche entschlüsseln Eddie wichtige, zu Lebzeiten verborgen gebliebene Zusammenhänge mit seinem eigenem Leben. Dinge die ihn beeinflusst oder für immer verändert haben. Seine Begleiter überführen ihn auf diese Weise in den Himmel, der für jeden Menschen eine andere Gestalt annimmt. Mit jeder Lektion gelangt Eddie etwas mehr zu der Erkenntnis, dass sein Leben gar nicht so bedeutungslos war, wie er angenommen hatte - Im Gegenteil, es war ein sinnvolles und notwendiges Dasein.

Im Kern ist dieser Roman durchaus ein erstaunliches Buch, das fesselt und bewegt und den Blick für das eigene Leben, sowie das Jenseits schärft und sensibilisiert. Die Frage nach der Bedeutung des Lebens wird auf neuartige Weise gestellt und beleuchtet. Mit großem Können und Talent erzählt der Autor facettenreich und spannend, so dass der Roman wirklich unterhaltsam und inhaltsreich zugleich ist.
Mir persönlich war die Story manchmal ein bisschen zu amerikanisch, aber das ist Geschmackssache. Das kleine schmale Taschenbuch ist eine schöne Handtaschenlektüre für zwischendurch und bekommt eine klare Leseempfehlung von mir.

Zum Autor:
Mitch Albom ist Autor des internationalen Bestsellers "Dienstag bei Morrie". Der erfolgreiche Journalist schreibt für die Detroit Free Press und unterstützt soziale Hilfsorganisationen. 


Caroline Schultz




Donnerstag, 24. Juli 2014

Backlist-Empfehlung! BLACKOUT - Morgen ist es zu spät


Autor: Marc Elsberg

von Caroline Schultz

Fasziniert blicke ich dem Wasser meiner Toilettenspülung hinterher. Bewusst knipse ich den Schalter meiner Leselampe an. Ich lausche der Stille im Haus und kann das kaum hörbare, leise Summen unseres Kühlschrankes vernehmen. Ich sitze im geheizten Wohnzimmer und war mir über die Bedeutsamkeit von elektrischer Energie in unserem zivilisierten Leben nie klarer als in diesem Moment, da ich meine Lektüre – den Katastrophenthriller Blackout von Marc Elsberg - beendet habe.

In Mailand erlöschen plötzlich die Ampellichter, Autos prallen aufeinander, Blech- und Personenschäden entstehen durch einen simplen Stromausfall. Mittendrin steckt der Italiener Piero Manzano, auch ihm bleibt eine üble Platzwunde am Kopf nicht erspart. Mit Dynamik werden die ersten Sekunden und Minuten des aufkeimenden, europaweiten Blackouts erzählt. Noch ahnt die Bevölkerung nicht, dass es sich um einen der größten Terroranschläge aller Zeiten handelt, noch denkt jeder, dass die Vorkommnisse von kurzer vorübergehender Dauer sein werden.

Marc Elsberg erzählt wie mit jeder Stunde, jedem Tag, jeder Woche die gesamte und die persönliche Katastrophe für die einzelnen Menschen immer weiter voranschreitet. Am Anfang sind es nur die alltäglichen Kleinigkeiten, die nicht mehr vorhanden sind. Kartenzahlung wird unmöglich, Geldautomaten arbeiten nicht mehr. Tankstellen können keinen Kraftstoff pumpen und verkaufen. Der Weg in den Skiurlaub wird zum Abenteuer. 

Er beschreibt wie technisches Personal in Kraftwerken verzweifelt gegen rätselhafte Ereignisse kämpft und die Stromversorgung Netzweit zusammenbricht. Er blickt in die politischen Entscheidungszentralen, die träge und unfähig im Angesicht der unkalkulierbaren unüberschaubaren Katastrophe, zögerliche Hilfsmaßnahmen einleiten. Dazwischen ermittelt der ehemalige Hacker und sympathisch gradlinig beschriebene Italiener Piero Manzano. Er ist der Held, der die ersten Anzeichen für einen Terrorangriff entdeckt. Er ist der Held, der die Information an die richtigen Stellen bringt und trotzdem auf Grund seiner Hacker-Vergangenheit doch selbst in Verdacht und ins Kreuzfeuer gerät. An seiner Seite - eine ehrgeizige und toughe amerikanische Journalistin, die loyal zu ihm hält und erkennt, dass der Italiener der einzige Hoffnungsträger im Kampf gegen die terroristischen Machenschaften ist.
Mal kämpft Europol gemeinsam mit Manzano, mal kämpft Europol gegen ihn. Raumgreifend erzählt Marc Elsberg von unsicheren Atomkraftwerken, gescheiterten Dieseltransporten, Notunterkünften, dem Kampf um Lebensmittel und Wasser in allen Teilen der Bevölkerung. Wo am Anfang noch gegenseitige Hilfsbereitschaft steht, entwickelt sich Überlebenskampf und Kriminalität.
Dem Buch liegt eine derart meisterhafte Recherchearbeit zugrunde, dass es Marc Elsberg mühelos gelingt ein absolut realistisches und vollständiges Katastrophenbild in den Köpfen der Leser zu platzieren. Aber Elsberg kann viel mehr, mit Spannung treibt er die Jagd auf die Attentäter voran und auf einer irrwitzigen Reise, voller prägender Erlebnisse kämpfen die beiden Helden sich Schrittchenweise vorwärts.

Das Buch strotzt vor Informationen und Schauplätzen und erfordert, trotz Spannung und brillant entfaltetem Szenario vom Leser eine gewisse Beharrlichkeit. Ich habe ein Weilchen dafür gebraucht, aber die Zeit war gut investiert.

Ich bin sicher Roland Emmerich steht schon in den Startlöchern um dieses Buch auf die ganz große Kinoleinwand zu bringen. Es wäre der perfekte Stoff für ihn.





Caroline Schultz


Donnerstag, 17. Juli 2014

Sascha Arango - Die Wahrheit und andere Lügen

Die Wahrheit und andere Lügen

Sascha Arango

von Caroline Schultz

Liebe Leser,

bis zu dem Tag, als mir auf der Buchmesse dieser Titel in die Hände geriet, hatte ich noch kein Sterbenswörtchen von diesem Autor gehört oder gelesen. Allein der skurrile Titel machte mich so neugierig, dass ich um ein Rezensionsexemplar bat. Das astreine neue Buch, welches der Verlag mir schickte, landete jedoch dann ungeplant in meinem Lostopf für den 'Welttag des Buches'. Versprochen ist versprochen, so dass sich dann auch ein glücklicher Gewinner über das Buch freuen durfte.
Aber!! Der Zufall kullerte mir ein zweites Mal ein druckfrisches Leseexemplar über den Weg - und da wusste ich, an der Geschichte muss ich dran bleiben!

Das Buch dreht sich um Henry, einen erfolgreichen Bestsellerautoren. Was so nicht stimmt, denn eigentlich ist Henry ein Hochstapler. Seine Frau Martha schreibt wie eine besessene Nacht für Nacht hochkarätige Romane, die Henry unter seinem Namen veröffentlicht. Die Bücher ermöglichen ihm einen luxuriösen Lebensstil und auch manchen Spielraum für Eskapaden. 

Henry sorgt sich liebevoll um seine Frau Martha, mit der er sehr abgeschieden lebt. Er kocht täglich frisch für sie, kümmert sich um Haus und Hof und hält alle lästigen Alltagsarbeiten von ihr fern. Doch eines Tages gerät er in eine verzwickte Lage: Seine Lektorin und Langzeitgeliebte Betty erwartet ein Kind von ihm. Während er noch überlegt, wie er diesen misslichen Umstand seiner Ehefrau beichten soll, beschließt er, statt dessen doch lieber die Geliebte aus dem Weg zu räumen. Dummerweise übersieht er dabei eine wichtige Tatsache und begeht einen folgenschweren Fehler.

Henry ist ein Mann um die 50, wie es ihn zu Tausenden geben mag. Allerdings ist unser Romanheld ein sehr geheimnisumwobenes und gewitztes Exemplar, das in dieser Verstellungsgeschichte rabenschwarzen Humor versprüht. Seine Vergangenheit liegt im Verborgenen, ebenso wie die Wahrheit, die er mit niemandem teilt.
Eigentlich scheint unser Held gar nicht so übel, doch dann verhält er sich plötzlich so eiskalt und abgebrüht, dass der Leser innerlich zusammenzuckt. Aber der Autor schreibt seiner Figur auch ein  vordergründiges moralisches Gewissen zu, lässt ihn verantwortungsbewusst handeln bevor das gigantische Ego des Henry Hayden wieder zuschlägt. Über sich selbst denkt Henry:

Ursächlich für seine Lügen, sei lediglich der Umstand, dass das Leben ihn gelehrt habe, die Wahrheit aus seinem Munde nicht funktioniere nicht.

Seine harmonisierende sanfte Seite, die gute Seele des Henry, scheint wie ein Gegenpol zu seiner kalkulierten skrupellosen Vorgehensweise. Doch bei genauerer Betrachtung sind auch seine vermeintlich guten Handlungen geschickte Winkelzüge die ihm Vorteile erbringen.

Ein Marder hat sich auf dem Dachboden von Henrys und Marthas Haus eingenistet. Der Marder soll weg, weil er Martha beim Schreiben stört, doch im Laufe der Geschichte wird die Jagd auf das Tier mehr und mehr zu einem Kampf gegen einen Dämon. Einen Dämon, den Henry eigentlich in sich selbst trägt. Der Marder entfesselt destruktive Kraft in Henry. Doch vor allem ist die Jagd auf den Marder eine Abbitte für sein unverzeihliches Vergehen.

Vor meinem inneren Auge entwickelte sich die Geschichte zunächst anschaulich und grotesk wie ein dahergelaufener ZDF Mehrteiler. Doch schnell war ich gepackt von den Verwicklungen, Spuren und brisanten Situationen, den losen Enden der Morduntersuchung, den Schatten aus der Vergangenheit. "Ahnst Du wie es ausgeht?"

Der Autor verwendet Sprache wie normale Menschen Salatöl - extra vergine, sie fließt, ist geschmeidig, klar und von bester Qualität. Die Geschichte hat ein frisches Aroma wie Küstenwind, liest sich luftig leicht und mit einem Schmunzeln über jede Menge bitterböser Seitenhiebe. Doch der Inhalt ist weit entfernt davon als "Leichte Kost" eingestuft zu werden. Es ist ein Werk von gesellschaftlicher Relevanz, voller Sprachgewandtheit und soziologisch punktgenauer Beobachtungen, ein Buch, dass ich aufbewahre und in Passagen wieder lesen werde.


Caroline Schultz







Sonntag, 18. Mai 2014

Funny Girl - Anthony McCarten

"Funny Girl" klingt nach einem lustigen Buch, und damit liegt der Leser auch absolut richtig. Aber das Buch bietet sehr viel mehr. Jeder, der schon mal einen Roman von Anthony McCarten lesen durfte, erwartet zu recht eine substantiell gute Geschichte. Mit der Besprechnung dieses Exemplares habe ich mir diesmal ungeplant viel Zeit gelassen, da ein komplexes gesellschaftspolitisches Thema in ihm steckt.

Ungewöhnlich einprägsam präsentiert sich der minimalistisch designete Diogenes-Buchdeckel: Ein weibliches Augenpaar umrahmt von einer zweifarbig angedeuteten Burka. Der Titel funny girl und Buchcover in dieser Kombination machen stutzig und aufmerksam. Und das ist sicher auch so gewollt. Denn es geht in diesem Roman um die Gegensätze zwischen zwei Kulturen. Ein Thema, das keineswegs neu ist. Doch Anthony McCarten bedient sich einer einmaligen Herangehensweise und betritt mit diesem mutigen, einfühlsamen und humorvollen Roman wirkliches Neuland.

Die Romanheldin Azime, eine junge kurdische Frau, aufgewachsen in Green Lanes (London) sieht sich als waschechte Britin, so wie ihre ganze Familie. Mit 20 Jahren wohnt Sie aber immer noch bei Ihren Eltern, arbeitet im väterlichen Möbelladen und hat keinerlei Aussicht vor der Heirat ein eigenes Leben anzufangen. Der starke Zusammenhalt der kurdischen Gemeinschaft hält Azime in diesem kleinen Winkel Londons fest. Gern möchte sie dieser Statik entkommen. Durch Zufall gerät die junge Kurdin in einen Comedykurs und findet heraus, dass Ihre Leidenschaft für Lachen und Komik, ihr Talent zum Witze erzählen neue Perspektiven in ihrem Leben eröffnet.

"Azime schwebte auf einer Wolke von Optimismus und mit dem Gefühl ungeahnter Möglichkeiten nach Hause. Die Straßen kamen ihr plötzlich gar nicht mehr so schmutzig vor, die Menschen heiterer, weniger unzugänglich."



*
"Azime kam auf die Bühne, und die Leute japsten hörbar, als sie 
sahen, dass sie eine Burka trug - von Kopf bis Fuß in diese Gewand eingehüllt war, so dass nichts von ihr zu sehen gewesen wäre, wären da nicht die beiden rechteckigen Ausschnitte für die schwarz getuschten Augen gewesen, Augen, die zu fast jeder verängstigten jungen Frau hätten gehören können,.."


Doch ihre Familie ist keineswegs begeistert und bald wendet sich fast die gesamte islamische Gemeinschaft gegen Azime. Selbst Morddrohungen bleiben nicht aus. Aber die junge Kurdin erkennt ihr Recht auf Selbstbestimmung und hinterfragt ihre eigenen Möglichkeiten und die Schicksale anderer muslimischer Freundinnen. Dabei geht sie auch dem mysteriösen Todesfall einer muslimischen Schulkameradin nach.

Anfangs droht die eigene Familie zu zerbrechen, doch der Widerstand ihrer Eltern bröckelt immer mehr, gegenseitiges Verständnis wächst und verwandelt sich in Unterstützung. Mutter, Vater, Bruder, kleine Schwester und Azime, machen im Laufe der Handlung eine interessante charakterliche Entwicklung durch. Zwischen Comedy-Schule, Familienstress, Morddrohungen und der Abfuhr lästiger Heiratskandidaten, lernt McCartens Heldin erst ihren besten Freund Deniz besser kennen und dann sich selbst.

Dem Autor gelingt es meisterlich alle Facetten und gedanklichen Haltungen in diesem soziokulturellen Roman herauszuarbeiten. Er provoziert und vermittelt zugleich. Zwischen den kulturellen Welten eröffnet er ein neues Fenster für gegenseitiges Verstehen und Respekt. Dabei versäumt er nicht mit Hilfe dieser "Heldinnengeschichte" die Rechte der Frauen einzuklagen sowie Gewalt und Unterdrückung gegen Frauen klar zu verurteilen. Der Roman ist ein wunderbares Plädoyer für eine tolerante und vielfältige moderne und gleichzeitig traditionelle Gesellschaft.

Die Handlung ist in einer klaren, schönen Sprache erzählt. Ohne Firlefanz, aber anschaulich geschildert und mit Hilfe authentischer Dialoge und Monologe wächst der Leser mit jeder Zeile ein bisschen mehr in die beschriebene Gesellschaft hinein. 

Der ganze Roman ist von Anfang bis Ende von einem dichten Spanungsgeflecht durchzogen. Absolut fesselnd! Ich habe das Buch in einem Rutsch verschlungen. 
Von ganzem Herzen gebe ich diesem Kultur-Comedy-Spanungs Roman eine klare Leseempfehlung! Ein Leseerlebnis und ein Gewinn für jedes Bücherregal.

Fakten zu Anthony McCarten
Der aus Neuseeland stammende Schriftsteller, Bühnen- und Drehbuchautor wurde 1961 in New Plymouth geboren und lebt heute überwiegend in London. International bekannt wurde er (gemeinsam mit Stephen Sinclair) mit dem Theaterstück "Ladies Night".Doch auch einem großen Romanpublikum ist McCarten vertraut. Bekannte Bücher von ihm sind z.B. "Englischer Harem" und "Superhero".Seine Romane sind im Diogenes Verlag erschienen.



Liebe Leser, hinterlasst mir einen Kommentar. Schreibt mir Eure Meinung.

Bis bald Eure


Caroline Schultz











Montag, 5. Mai 2014

Auslosung zum Gewinnspiel

Blogger schenken Lesefreude

Liebe Leserinnen und Leser,


einen riesigen Dank noch mal an Euch alle, für die gigantische Teilnahme. Die Aktion hat wirklich viel Spaß gemacht und ich bin sicher, das finden vor allem auch die vier Gewinner der megastarken Buchpreise: Trommelsalve und Tusch bitte!!!

Wer nun das große Glück hatte, dass könnt ihr hier sehen und lesen:
Die Wahrheit und andere Lügen - gewinnt Maria Sch.

Die Pilgerreise des farblosen Herrn Tazaki - gewinnt Weltentdeckerin


Der Distelfink - gewinnt Oliver
Herzlichen

Glückwunsch!!!










Gratulation!

Der Koch - gewinnt Noa Jael

Die Gewinner habe ich alle erreicht und die Bücher sind verschickt :-)!

Vielen Dank für heute, bleibt mir treu empfehlt mich weiter.

Eure Caroline


Samstag, 3. Mai 2014

LITERATUR ON STAGE

Lesungen im Mai

Liebe Leser,


auf der Suche nach einer Geschenkidee, für die Autogrammjagd oder einfach zum Appetit holen auf neuen Lesestoff, zieht es mich hin und wieder auf Autorenlesungen und Literaturveranstaltungen. Hier kommen die Highlights aus der Region: 

01.05.2014, Donnerstag ab 11 Uhr
Kinder- und Familienfest
Frühlingsfest: Literaturspaß, Kindertheater und Spiele
KULTURGUT HAUS NOTTBECK
Museum für Westfälische Literatur,
Landrat-Predeick-Allee 1, 59302 Oelde


07.05.2014, Mittwoch um 20.00 Uhr
Autorenlesung: Heinrich Steinfest - Der Allesforscher
BUCHHANDLUNG MARKUS
Münsterstraße


08.05.2014, Donnerstag ab 20.00 Uhr
Leserei in der Weberei
Thomas Gsella
Satiriker und Schriftsteller
VOM FLUGZEUG DER HÖLLE INS
TRETBOOT DES GRAUENS - 
REISETEXTE UND FILME
"Vom Flugzeug des Todes ins Tretboot des Grauens": In seiem neuen Bühnenprogramm geht der Ex-Titanic-Chefredakteur", Robert-Gernhardt-Preisträger und Stern-Hauslyriker Thomas Gsella auf Weltreise. Zu hören und zu sehen sind komische Kurzerzählungen über bizarre Abenteuer in Asien, Belgien und Unterfranken sowie bizarre Kurzfilme über die komische Welt der Technik - ein Abend voller wunderlicher Ausflüge in die zwickeligen, ja tückischen Grenzregionen des Daseins.
DIE WEBEREI
Bogenstraße, Gütersloh

09.05.2015, Freitag um 20.00 Uhr
Autorenlesung 
Lesung in der Stadtbibliothek Gütersloh - AUSVERKAUFT
Jan Weiler - Das Pubertier


16.05.2014, Freitag ab 19.30 Uhr
Lesung
Ulla Lachauer: "Die blinde Gärtnerin"
KULTURGUT HAUS NOTTBECK
Museum für Westfälische Literatur,
Landrat-Predeick-Allee 1, 59302 Oelde

Die blinde Gärtnerin - Hintergründe




Mittwoch, 23. April 2014

Verlosung zum Welttag des Buches

Blogger schenken Lesefreude!

Hallo Ihr Lieben,

endlich ist es soweit und wir feiern auf dem ganzen Globus (hoffe ich) den Welttag des
Buches. Und die große Gemeinschaft der Buchblogger feiert mit. Heute heißt es Blogger schenken Lesefreude!




Buch und Literatur verlost folgende Bücher, die alle von den jeweiligen Verlagen großzügig gespendet wurden.
In alphabetischer Reihenfolge sind das:

C.Bertelsmann, Diogenes, Dumont und Goldmann.

Herzlichen und großen Dank hierfür!!


Sascha Arango
DIE WAHRHEIT UND ANDERE LÜGEN
C. Bertelsmann
Erschienen: Neu 24.02.2014







Der Koch
Martin Suter
(Gibts im Herbst als Film - jetzt schnell selber lesen!)
Diogenes







Haruki Murakami
DIE PILGERREISE DES FARBLOSEN HERRN TAZAKI
Dumont
Erschienen: Neu 10.01.2014






DER DISTELFINK
Roman von Donna Tartt
Goldmann
Erschienen: 10.03.2014






RAHMENBEDINGUNGEN
Die Verlosung richtet sich an meine Stammleser. Gewinnen kann jeder ab 16 Jahren, der sich als Follower diesem Blog anschließt oder, der dem Blog über meine Facebook Seite "Buch und Literatur" folgt. Auch alle meine Follower auf Twitter (@Schultzcaro) sind berechtigt teilzunehmen. Das Gewinnspiel gilt nur innerhalb Deutschlands und die Preise werden auch nur innerhalb Deutschlands verschickt.
Gewinner werden mit Nickname (Spitzname) auf dem Blog genannt/veröffentlicht.

VERLOSUNG / GEWINNSPIEL
Einfacher geht es kaum: Hinterlasst auf dieser Seite einen Kommentar mit dem 
Satz "Welttag des Buches - ich möchte gewinnen" und eurem bevorzugten Buchpreis, den ihr gewinnen möchtet.

Das Spiel beginnt am 23.04.2014 und endet am 30.04.2014 um 24.00 Uhr!!

Der Gewinner wird nach Ablauf der Teilnahmefrist ausgelost.
Der Standardsatz muss noch rein ;-) Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Ich wünsche Euch viel Spaß und macht tüchtig mit!!

Liebe Grüße und einen tollen Welttag des Buches

Eure Caroline






Sonntag, 20. April 2014

Glanz und Pracht im Ruhrgebiet

Karl Lagerfeld "zeigt sich" im Museum Folkwang Essen

Karl Lagerfeld
Parallele Gegensätze
Fotografie - Buchkunst - Mode
Ausstellung im Museum Folkwang
15. Februar - 11.Mai 2014


"Das wirkliche Leben war Chaos, aber es lag eine schreckliche Logik in der Phantasie" - Das Bildnis des Dorian Gray, Kap 18 (Oscar Wilde)


(c) Pressestelle Folkwang Museum
Karl Lagerfeld, der weltweit renommierte Mode Designer, ist seit Jahren auch als Mode- und Lifestyle-Fotograf bekannt. Sein besonderes Talent besteht darin Bilder zu kreieren, Details einzufangen aber vor allem die Gesamtheit der Komposition nicht aus dem Blick zu verlieren. Soweit der allgemeine Kenntnisstand. Die erste große Museumsausstellung Karl Lagerfelds im Museum Folkwang nimmt jetzt noch einen weiteren Aspekt mit ins Visier: Die Buchkunst. Ein Arbeitsfeld, das in den Hintergrund tritt und vielen unbekannt ist.

Betritt man die Räume des traditionsreichen Museums in Essen, erblickt der Besucher zuerst ein riesiges, von blauem Neonlicht umrandetes Karl Lagerfeld Relief. Daneben in plakativen Lettern der Name der Ausstellung. Parallele Gegensätze. Fotografie - Buchkunst - Mode

In 14 Räumen zeigt das Museum die unerschöpfliche Ideenvielfalt des Gestalters Lagerfeld. Die unterschiedlichen Werke überwinden dabei die Grenzen zwischen freier und angewandter Kunst und verbinden auf diese Weise Kunst mit Leben. Lagerfelds Exponate reichen von den glamourösen 90ern bis zur Gegenwart. Dabei lässt er sich deutlich erkennbar von Künstlern wie Edward Hopper und Lyonel Feininger inspirieren.


Bereits im Flur vor dem ersten Ausstellungsraum bannt eine Karl Lagerfeld Selbstbildserie das Auge des Besuchers. Foto an Foto reiht sich der bezopfte Designer in ewig neuen Posen, fototechnisch vollständig perfektioniert neben sich selbst. Die beständige Wiederholung verführt zum hinsehen. Die ewig gleichen Attribute des Herren Lagerfeld, seine Haltung, Frisur, Kragen, Sonnenbrille präsentiert in abgeänderten Settings, offenbaren seinen Hang zur Selbstdarstellung.

Bücherberge, Bildbände und großformatige Literatur stapeln sich zuhauf in der dargebotenen Arbeitssituation (Raum 1 - Frühe Arbeiten). Der Zeichentisch und Arbeitsplatz, sprichwörtlich von Büchern umrahmt, legt dem Betrachter den Schluss nahe, dass all diese gebundenen Werke initial und inspirierend auf die schöpferische Tätigkeit des Modezaren eingewirkt haben.


Video: Le Voyage d'Ulysse


Zu den Highlights der Ausstellung zählt neben anderen Le Voyage d'Ulysse. Ein über 16 Meter langer, zweieinhalb Meter hoher Fotofries, inspiriert von dem Versepos des Homer; ein Rollenspiel mit Models, Freunden und Mitarbeitern Lagerfelds, u. a. mit Amanda Harlech, Sébastian Jondeau und Bianca Balti. 



Literarische Stoffe sind ebenfalls das Thema weiterer Exponate Karl Lagerfelds: Mit dem Titel "A Portrait of Dorain Gray, 2005" visualisiert er den Alterungsprozess seiner Figuren beklemmend und realistisch.





Der deutsche Dichter und Universalgenie Johann Wolfgang von Goethe inspirierte den Modedesigner zu einer eigenen Adaption von Faust. Eine sepiafarbene Fotostrecke ist ein weiterer literarischer Anziehungs
punkt der Essener Museumsaustellung.


Bücherwelten


Bücher in Regale stellen kann jeder.
Karl Lagerfeld rahmt die geliebten Werke und hängt diese an die Museumswand.

Entsprechend des Ausstellungstitels erwartet den Besucher eine wirklich vielseitige Zusammenstellung von Exponaten, die sich neben den "literarischen Stoffen" Lagerfelds der Modewelt widmen. Dazu gehören vor allem CHANEL, aber auch Architektur, Porträts, Merchandising und Produktdesign, Plakatsammlungen und durch Malerei inspirierte Bildserien.


Eure Caroline Schultz



Vita - Karl Lagerfeld
Karl Lagerfeld wurde 1938 in Hamburg geboren. Dreisprachig erzogen, wurde er 1952 in einer französischen Schule aufgenommen. Seine Schullaufbahn brach er ab, als er Ende 1954 den Amateurwettbewerb des Internationalen Wollsekretariats IWS gewann. 1955 begann er als Assistent von Pierre Balmain/Paris, in der Mode zu arbeiten.
Neben seiner internationalen Karriere als Modedesigner und Stylist ist Lagerfeld seit 1987 auch als Fotograf tätig. Im Oktober 1993 erhielt er den Lucky Strike Design Award der Raymond Loewy Foundation, 1996 den Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Photographie und 2007 den Trustees Award des International Center of Photography in New York.
Mit Gerhard Steidl gründete er 2000 die Editon 7L, die seither neben der im gleihen jahr eröffneten Buchhandlung Librairie 7L in Paris besteht.
2010 gründete Lagerfeld L.S.D. (Lagerfeld, Steidl, Druckerei Verlag), einen Verlag für deutsche Literatur und Sachbücher.
2011 wurde die erste Ausstellung seiner Photos The Little Black Jacket in Tokyo eröffnet. Es folgte 2012 eine Welttournee mit den Stationen New York, Taipei, Hongkong, London, Moskau, Sydney, Paris, Berlin, Seoul, Mailand, Dubai, Peking, Shanghai, Sao Paulo und Singapur.
2013: Eröffnung der Ausstellung The Glory of Water in Paris  -  Platinotypien und Daguerreotypien römischer Brunnen. Diese Ausstellung ist ebenfalls als Welttournee für 2014 geplant.

Januar 2014: Ausstellung Parallele Gegensätze im Museum Folkwang Essen.



Hinweis zu diesem Post: Bilder und Videos dürfen nicht ohne Genehmigung weitergehend verwendet werden.