Sonntag, 6. Mai 2018

Die Geschichte der Bienen - Maja Lunde

"Die Geschichte der Bienen" ist ein lesenswerter und lehrreicher Roman über die Wichtigkeit von Bienenvölkern für die globalen Ökosysteme und über die fatalen Auswirkungen eines fortschreitenden Bienensterbens.
(c) Random House 

Die ökologische Bedeutung der Bienen ist beträchtlich, sie tragen zum Erhalt von Wild- und Kulturpflanzen und deren Erträgen bei. Sie zählen weltweit zu den wichtigsten Bestäubern. Nach der Umweltschutzorganisation Greenpeace liegt die jährliche Bestäubungsleistung weltweit bei rund 265 Milliarden Dollar. Leider wird seit einigen Jahren wird ein zunehmendes Bienensterben beobachtet. (Quelle: Wikipedia)

Wie kam ich zu dem Buch:

Wenn ich mich jetzt frage, warum ich zu diesem Roman gegriffen habe, dann ist die Antwort vermutlich, weil ich mich gefragt habe, warum soll ich mich für Bienen interessieren und was steht da eigentlich drin in diesem Buch über Bienen??

Ich glaube die meisten von uns essen gerne ein leckeres Honigbrot, mögen ein bisschen Honig im Salatdressing oder lutschen bei Halsschmerz ein Honig-Bonbon. Aber die Wenigsten interessiert so eine "Nebensache" ob es den Bienen gut geht oder hinterfragen in ihrem Alltag wie lange es noch Bienen geben wird?

Wenn wir Blaubeeren, Kirschen oder anderes Obst essen, denken wir nicht darüber nach, dass Bienen erst die Blüten bestäuben mussten, damit die Früchte überhaupt wachsen konnten. Tatsächlich wird, von vielen Menschen,  bei der Pflanzenauswahl für den eigenen Garten, vorrangig darauf geachtet, dass niemand der potenziell allergisch ist von einer Biene gestochen werden könnte und dass es am besten auch nicht zu viel unruhiges "Gesumme und Gebrumme" im eigenen Garten gibt.

Unser ökologisches Bewusstsein, ich nehme mich davon nicht aus, ist leider nicht sehr ausgeprägt.

Inhalt

Der Roman erzählt die "Geschichte der Bienen" in drei Handlungssträngen. Die norwegische Autorin verfrachtet ihre Leser zunächst in das Leben der Chinesin Tao, die im Jahr 2098 lebt und arbeitet. Taos Leben ist einseitig, sie arbeitet als Bestäuberin auf einer weitläufigen Birnenplantage, wo sie in den Bäumen vorsichtig von Ast zu Ast klettern muss und mit einem Wedel die Blüten mit mitgebrachten Pollen bestäubt. Taos einzige Abwechslung in der Gemeinschaft im Bezirk 242 sind ihr Ehemann und ihr kleiner Sohn Wei-Wen.

Im nächsten Kapitel geht es in Maryville, Hertfordshire, England 1852 weiter. William ist Familienvater von zahlreichen Töchtern und eines Sohnes. Er ist eigentlich Forscher mit einem Faible für Bienen, sichert das Einkommen seiner Familie aber durch ein eigenes Geschäft für Saatgut und Sämereien. Unterstützt von der seiner Tochter Charlotte nimmt er eines Tages jedoch sein Studium der Bienen wieder auf. 

Aus der Perspektive von Geroge in Ohio im Jahr 2007 erzählt Maja Lunde alles Wichtige über das große und kleine Imker-Business. Alles über die Arbeit, Angst und Leidenschaft, die unmittelbar mit den Bienen verbunden sind. 

Mit dem Schicksal dieser Menschen verwoben ist die "Geschichte der Bienen" und

am Ende haben alle drei Handlungsstränge eine Verbindung, die sie sinnvoll miteinander verknüpft und zu einer Einheit zusammenfügt.

Fazit

Die norwegische Schriftstellerin Maja Lunde meistert den Wechsel zwischen den Schauplätzen und Epochen mit Hilfe von herausragender erzählerischer Fähigkeit. Ihre Szenen sind plastisch und lebendig und laufen wie ein gut geschnittener Kinofilm vor dem inneren Auge ab. Zugegeben ich bin kein Freund von ständigem Szenenwechsel und ich musste mich relativ lange einlesen, um mich daran zu gewöhnen. Außerdem hadere ich etwas mit den Figuren, die mir quer durch das Buch oftmals sehr ich-bezogen und begriffstutzig bei einem relativ vorhersehbaren Handlungsverlauf vorkommen.

Insgesamt ist der Roman unterhaltsam und informierend in gleichem Maße, ein Buch das kurzweilig genug ist, um es so weglesen zu können, doch irgendwie bleibt die Geschichte stellenweise etwas zu oberflächlich und es fehlen die unglaublichen und überraschenden Momente in dem Buch oder sie haben nicht die Wirkung auf mich. 

Auf der anderen Seite wiederum schafft der Roman ein Thema interessant zu machen, dass nicht häufig zur Sprache kommt, obwohl es von großer Wichtigkeit ist. Ein schönes Buch um sich dem Themas Bienen zu nähern, doch wer genauer Bescheid wissen findet in Fach büchern sicnherlich weiterreichende und detailreichere Ausführungen. 

Abgesehen von ein paar kleinen persönlichen Vorbehalten ist "Die Geschichte der Bienen" ein Muss für alle Naturliebhaber- und Liebhaberinnen unter uns.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit der Nutzung dieses Formulars und dem Absenden eines Kommentars erklärst Du Dich mit der Speicherung und Verarbeitung und dem Anzeigen Deiner Daten, wie IP-Adresse, Email, Profilbild und/oder Namen durch diese Website einverstanden.