Sonntag, 20. April 2014

Glanz und Pracht im Ruhrgebiet

Karl Lagerfeld "zeigt sich" im Museum Folkwang Essen

Karl Lagerfeld
Parallele Gegensätze
Fotografie - Buchkunst - Mode
Ausstellung im Museum Folkwang
15. Februar - 11.Mai 2014


"Das wirkliche Leben war Chaos, aber es lag eine schreckliche Logik in der Phantasie" - Das Bildnis des Dorian Gray, Kap 18 (Oscar Wilde)


(c) Pressestelle Folkwang Museum
Karl Lagerfeld, der weltweit renommierte Mode Designer, ist seit Jahren auch als Mode- und Lifestyle-Fotograf bekannt. Sein besonderes Talent besteht darin Bilder zu kreieren, Details einzufangen aber vor allem die Gesamtheit der Komposition nicht aus dem Blick zu verlieren. Soweit der allgemeine Kenntnisstand. Die erste große Museumsausstellung Karl Lagerfelds im Museum Folkwang nimmt jetzt noch einen weiteren Aspekt mit ins Visier: Die Buchkunst. Ein Arbeitsfeld, das in den Hintergrund tritt und vielen unbekannt ist.

Betritt man die Räume des traditionsreichen Museums in Essen, erblickt der Besucher zuerst ein riesiges, von blauem Neonlicht umrandetes Karl Lagerfeld Relief. Daneben in plakativen Lettern der Name der Ausstellung. Parallele Gegensätze. Fotografie - Buchkunst - Mode

In 14 Räumen zeigt das Museum die unerschöpfliche Ideenvielfalt des Gestalters Lagerfeld. Die unterschiedlichen Werke überwinden dabei die Grenzen zwischen freier und angewandter Kunst und verbinden auf diese Weise Kunst mit Leben. Lagerfelds Exponate reichen von den glamourösen 90ern bis zur Gegenwart. Dabei lässt er sich deutlich erkennbar von Künstlern wie Edward Hopper und Lyonel Feininger inspirieren.


Bereits im Flur vor dem ersten Ausstellungsraum bannt eine Karl Lagerfeld Selbstbildserie das Auge des Besuchers. Foto an Foto reiht sich der bezopfte Designer in ewig neuen Posen, fototechnisch vollständig perfektioniert neben sich selbst. Die beständige Wiederholung verführt zum hinsehen. Die ewig gleichen Attribute des Herren Lagerfeld, seine Haltung, Frisur, Kragen, Sonnenbrille präsentiert in abgeänderten Settings, offenbaren seinen Hang zur Selbstdarstellung.

Bücherberge, Bildbände und großformatige Literatur stapeln sich zuhauf in der dargebotenen Arbeitssituation (Raum 1 - Frühe Arbeiten). Der Zeichentisch und Arbeitsplatz, sprichwörtlich von Büchern umrahmt, legt dem Betrachter den Schluss nahe, dass all diese gebundenen Werke initial und inspirierend auf die schöpferische Tätigkeit des Modezaren eingewirkt haben.


Video: Le Voyage d'Ulysse


Zu den Highlights der Ausstellung zählt neben anderen Le Voyage d'Ulysse. Ein über 16 Meter langer, zweieinhalb Meter hoher Fotofries, inspiriert von dem Versepos des Homer; ein Rollenspiel mit Models, Freunden und Mitarbeitern Lagerfelds, u. a. mit Amanda Harlech, Sébastian Jondeau und Bianca Balti. 



Literarische Stoffe sind ebenfalls das Thema weiterer Exponate Karl Lagerfelds: Mit dem Titel "A Portrait of Dorain Gray, 2005" visualisiert er den Alterungsprozess seiner Figuren beklemmend und realistisch.





Der deutsche Dichter und Universalgenie Johann Wolfgang von Goethe inspirierte den Modedesigner zu einer eigenen Adaption von Faust. Eine sepiafarbene Fotostrecke ist ein weiterer literarischer Anziehungs
punkt der Essener Museumsaustellung.


Bücherwelten


Bücher in Regale stellen kann jeder.
Karl Lagerfeld rahmt die geliebten Werke und hängt diese an die Museumswand.

Entsprechend des Ausstellungstitels erwartet den Besucher eine wirklich vielseitige Zusammenstellung von Exponaten, die sich neben den "literarischen Stoffen" Lagerfelds der Modewelt widmen. Dazu gehören vor allem CHANEL, aber auch Architektur, Porträts, Merchandising und Produktdesign, Plakatsammlungen und durch Malerei inspirierte Bildserien.


Eure Caroline Schultz



Vita - Karl Lagerfeld
Karl Lagerfeld wurde 1938 in Hamburg geboren. Dreisprachig erzogen, wurde er 1952 in einer französischen Schule aufgenommen. Seine Schullaufbahn brach er ab, als er Ende 1954 den Amateurwettbewerb des Internationalen Wollsekretariats IWS gewann. 1955 begann er als Assistent von Pierre Balmain/Paris, in der Mode zu arbeiten.
Neben seiner internationalen Karriere als Modedesigner und Stylist ist Lagerfeld seit 1987 auch als Fotograf tätig. Im Oktober 1993 erhielt er den Lucky Strike Design Award der Raymond Loewy Foundation, 1996 den Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Photographie und 2007 den Trustees Award des International Center of Photography in New York.
Mit Gerhard Steidl gründete er 2000 die Editon 7L, die seither neben der im gleihen jahr eröffneten Buchhandlung Librairie 7L in Paris besteht.
2010 gründete Lagerfeld L.S.D. (Lagerfeld, Steidl, Druckerei Verlag), einen Verlag für deutsche Literatur und Sachbücher.
2011 wurde die erste Ausstellung seiner Photos The Little Black Jacket in Tokyo eröffnet. Es folgte 2012 eine Welttournee mit den Stationen New York, Taipei, Hongkong, London, Moskau, Sydney, Paris, Berlin, Seoul, Mailand, Dubai, Peking, Shanghai, Sao Paulo und Singapur.
2013: Eröffnung der Ausstellung The Glory of Water in Paris  -  Platinotypien und Daguerreotypien römischer Brunnen. Diese Ausstellung ist ebenfalls als Welttournee für 2014 geplant.

Januar 2014: Ausstellung Parallele Gegensätze im Museum Folkwang Essen.



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